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Antibiotika-Einsatz in der Masthähnchenhaltung weiter gestiegen
NDR Info exklusiv: Antibiotika-Einsatz in der Masthähnchenhaltung weiter gestiegen
Hamburg (ots) - In der konventionellen Hähnchenhaltung setzen Mäster immer mehr Antibiotika ein. Nach Angaben des niedersächsischen Landwirtschaftministeriums wurden vor zehn Jahren im Schnitt 1,7 Behandlungen pro Mastdurchgang angewendet, heute sind es etwa 2,3 Behandlungen. Die Leiterin der Abteilung Verbraucherschutz und Tiergesundheit, Heidemarie Helmsmüller, sagte NDR Info, dass in der Massentierhaltung der Einsatz von Antibiotika die Regel sei. Ohne Einsatz der Mittel schafften es die Hühner in großen Ställen häufig nicht, bis zum Ende ihrer Mastzeit zu überleben, so Helmsmüller. Die Tiere bekommen, wie auch in der Humanmedizin, mit einer Behandlung mehrere Tage lang Antibiotika. Der ehemalige Leiter des Veterinäramtes in Cloppenburg, Hermann Focke, geht davon aus, dass die tatsächlichen Antibiotika-Gaben bundesweit wesentlich höher sind. Er bezieht sich auf Informationen aus dem Ministerium, die in einer tierärztlichen Fachzeitschrift veröffentlicht wurden. Danach sind sogar drei bis sechs Antibiotika-Behandlungen nicht selten. "Deswegen können wir davon ausgehen, dass Masthähnchen nicht selten rund zwei Drittel ihrer Lebenszeit Antibiotika bekommen - sie leben ja nur 32 Tage", so Focke.