klimawandel

24.01.2008: Deutsche Windenergie: Anlagenrückgang gefährdet Klimaschutzziele

Weltmarkt boomt weiterhin, Verlagerung auf Exportgeschäfte

Berlin (pte/23.01.2008/13:59) - Der Inlandsmarkt der Windkraftanlagenbranche wird im laufenden Jahr nach 2007 erneut einen Rückgang verzeichnen. Dadurch seien die Klimaschutzziele der Bundesregierung gefährdet. Dies geht aus einer Meldung des Bundesverbands Windenergie und des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbauer (VDMA) hervor. "Wir sehen die Klimaschutzziele gefährdet, solange die Rahmenbedingungen seitens der Bundesregierung nicht angepasst werden", kritisiert Johannes Schiel, Referent Windenergie im VDMA, auf Anfrage von pressetext. Global verzeichnet der Markt weiterhin einen Boom. Hierzulande stellen aufgrund der rückläufigen Entwicklung im Inland Hersteller und Zulieferer zunehmend auf das Exportgeschäft um. 2007 seien gegenüber dem Jahr davor mit 1.208 Anlagen nur 883 Windkraftanlagen in Betrieb gewesen. Dies entspricht einem Rückgang von 566 Megawatt (MW) gewonnener Energie auf 1.667 MW. Wir haben den Rückgang von Windenergieanlagen hierzulande schon länger beobachtet. Der Raum für neue Anlagen wäre zwar vorhanden, die Hersteller haben aber Schwierigkeiten damit, neue Projekte zu realisieren, was häufig auf Abstandsgebote und Höhenbegrenzungen zurückzuführen ist", erklärt Schiel. "Wirtschaftlich stehen wir zwar auch vor einer normalen Entwicklung eines sich sättigenden Marktes, administrative Einschränkungen wirken sich aber zusätzlich hinderlich aus", heißt es von dem Windenergieexperten. Die deutsche Windindustrie müsse sich auf das Exportgeschäft verlagern, worin vom VDMA eine   Wertschöpfungsquote von 85 Prozent prognostiziert wird.

"Global hat die Branche ein gigantisches Weltmarktwachstum vor uns, das kaum bedient werden kann. Natürlich versuchen wir soweit wie möglich, die Maschinenbau- und Fertigungskomponenten in Deutschland zu halten. Die Anlagenhersteller müssen und werden sich aber verstärkt am internationalen Markt positionieren", sagt Schiel. Im Neuanlagengeschäft wird eine Wertschöpfungssteigerung gegenüber 2006 mit 5,6 Mrd. Euro auf 7,4 Mrd. Euro erwartet. Viele Hersteller und Zulieferer würden sich auf das Geschäft mit Komponenten spezialisieren.

Unterdessen vermeldet die US-amerikanische Windindustrie einen Zuwachs um rund 45 Prozent. 2007 seien Neuerrichtungen mit einer Gesamtleistung von 5.224 MW erfolgt. Die Beendigung der Debatten um Steuerbegünstigungen für regenerative Anlagen und die hohe Nachfrage hätten dem US-amerikanischen Windenergiemarkt dieses Jahr enormen Auftrieb verschafft. Von einer Fortsetzung in ähnlichem Ausmaß wird - im Gegensatz zum innerdeutschen Markt - in diesem Jahr ausgegangen. Auch in
Frankreich und Spanien seien vonseiten der Politik die richtigen Rahmenbedingungen für die Windindustrie geschaffen worden. "Wir stehen international natürlich unter großem Wettbewerbsdruck. Zum Beispiel muss die Kostenentwicklung für erforderliche Rohstoffe von der Bundesregierung angeglichen werden", fordert Schiel. (Ende)

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Redakteur: Manuel Haglmüller
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