Segel fuer Handelsschiffe koennten rasche Abhilfe schaffen
Windbetriebene Schiffe wären eine Loesung
London/Genf/Hamburg (pte/09.11.2007/13:55) - Abgase aus Schiffen fordern jaehrlich mindestens 60.000 Todesopfer. Zu diesem Schluss kommt eine Studie im Wissenschaftsmagazin Environmental Science and Technology. Wenn nicht schleunigst Massnahmen getroffen werden, werde die Opferzahl noch weiter stark steigen. Der globale Schiffsverkehr wird naemlich bis 2012 weltweit um 40 Prozent ansteigen, berichtet das Wissenschaftsmagazin New Scientist in seiner Online-Ausgabe. Fuer ihre Berechnungen nutzten die Wissenschaftler um James Corbett Daten der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Sie haben in verschiedenen Gebieten der Erde die Haeufigkeit von Krankheiten mit der Menge der Schiffsemissionen verglichen.
Jährlich blasen Schiffe, die zumeist mit schwerem Dieselöl fahren, zwischen 1,2 und 1,6 Mio. Tonnen Abgaspartikel in die Atmosphäre. Schiffe tragen etwa ein Zwölftel zum technisch-industriellen Schwefeldioxid-Ausstoß weltweit bei. Zudem emittieren sie knapp ein Sechstel der vom Menschen verursachten Stickoxide. Wie bei allen Verbrennungsvorgängen werden auch Feinstäube emittiert. Darunter befinden sich auch jene Partikel, die kleiner als zehn Mikrometer im Durchmesser sind. Besonders die ultrafeinen Partikel werden von zahlreichen Forschern immer wieder dafür verantwortlich gemacht Herz- und Lungenkrankheiten zu verursachen, da sie die Lungen-Herzschrankepassieren können.
Es gebe auch Hinweise darauf, dass Emissionen aus Schiffsmotoren auch jene kanzerogenen Partikel enthalten, die sich auch im Zigarettenrauch befinden. "Je kleiner diese Partikel, desto gefährlicher sind sie", bestätigt Aaron Cohen, derzeitiger Berater der Weltgesundheitsorganisation. "Partikel, die kleiner als 2,5 Mikrometer sind, fordern jährlich mindestens 800.000 Todesopfer weltweit." Dass Feinstaub-Partikel Umwelt- und Klimakiller sind, bestätigt auch der
Luftschadstoff-Experte Gerhard Fleischhacker von CEF-Austria http://www.cefaustria.at gegenüber pressetext (siehe
http://www.pte.at/pte.mc?pte=061207035 ).
Eine Lösung gegen die Verunreinigung der Atmosphäre durch die Schiffsabgase könnte in einer Renaissance der Segel bzw. der Zugdrachen für die kommerzielle Seefahrt liegen. "Das Hamburger Unternehmen SkySails http://www.skysails.info hat ein Wind-Antriebssystem auf Basis von großen Zugdrachen bereitgestellt, das diesen Anforderungen gerecht wird", erklärt Heinz Otto vom Bundesverband Windenergie, der sich für den Windantrieb für Handelsschiffe http://www.windschiffe.de stark macht, gegenüber pressetext. Großflächige Zugdrachen sollen die Schiffe über die Meere ziehen. Das von SkySails geplante Produktprogramm umfasst Antriebssysteme mit einer Normleistung von bis zu 5.000 kW. Das Unternehmen verspricht, dass damit im Jahresdurchschnitt Treibstoffkosten zwischen zehn und 35 Prozent gesenkt werden können.
"Mitte Dezember 2008 wird das 140-Meter lange Frachtschiff "Beluga SkySails" der Reederei Beluga Shipping in Betrieb gehen. Damit ist Beluga Shipping die weltweit erste Reederei, die ein Schiff mit dem Zugdrachen-Antriebssystem ausrüstet." Seitens SkySails wird zudem daran gearbeitet bereits existierende Frachtschiffe mit solchen Zugdrachen nachträglich auszurüsten. Bereits kurz nach dem Stapellauf der Beluga soll ein solches nachgerüstetes Frachtschiff in Betrieb genommen werden. (Ende)
http://www.pressetext.at/pte.mc?pte=071109024
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