UNEP-Report rechnet Folgen der Erwärmung vor
Nairobi (pte/04.06.2007/16:50) - Hunderte Millionen Menschen weltweit werden von den Folgen der abschmelzenden Polkappen und Gletscher betroffen sein. Zu diesem Schluss kommt ein Bericht des UNO-Umweltprogramms UNEP http://www.unep.org . Zwei der unmittelbarsten Auswirkungen werden der Anstieg des Meeresspiegels und die Veränderung im Wasserhaushalt der Erde sein, warnt der Report. Der "Schnee und Eis-Report", wie der Bericht heißt, wurde heute, Montag, anlässlich des Weltumwelttages in Tromsö/Norwegen der Öffentlichkeit vorgestellt. "Der Report macht einfach nur deutlich, dass sich alle Schnee- und Eisregionen der Welt auf Veränderungen einstellen müssen", meint UNEP-Chef Achim Steiner. Jedes Ministerium, jede Versammlung und jedes Wohnzimmer der Welt werde davon betroffen sein. Was Steiner kritisiert, ist eine fehlende universelle politische Aktion. "Der Bericht soll die Öffentlichkeit wachrütteln, damit auf die Politiker Druck ausgeübt werden kann, etwas zu unternehmen", so Steiner. Immer noch wären zu viele davon überzeugt, dass die Klimaveränderung nur weit weg liegende Regionen betreffen werde.Der "Schnee und Eis-Report" nimmt Bedacht auf die Gefährdung der Ökosysteme auf der ganzen Welt und kommt zum Schluss, dass die schmelzenden Gletscher Asiens geschätzte 40 Prozent der Weltbevölkerung direkt betreffen werden. Die Gletscher dienen als Trinkwasserreservoir und zur Bewässerung der Landwirtschaft. Zudem wird die Erderwärmung in Sibirien dazu führen, dass der Permafrostboden auftaut und große Mengen des Treibhausgases Methan in die Atmosphäre bringt. Das Schicksal der großen Eisflächen Grönlands und der Antarktis, dem größten
Süßwasserreservoir der Erde, müsse erst genauer untersucht werden, um besser verstanden zu werden, subsumiert der Bericht. Forschungsarbeiten im laufenden Polarjahr 2007/8 werden die Bedeutung der Polarregionen für das Klima aufzeigen.
Ohne wirksamen Klimaschutz sind mindestens 145 Mio. Menschen - der Großteil davon in Asien - an Küsten und in küstennahen Regionen von Überflutungen bedroht. Die Studienautoren gehen auch davon aus, dass weniger Schnee und Eis dazu führen wird, dass die Sonnenenergie vom Land und von den Ozeanen besser absorbiert statt reflektiert wird. Dieses "Feedback" würde die Erwärmung zusätzlich nur anheizen und zu abrupten Verschiebungen führen. (Ende)
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