Energiesparendes Konzept wird direkt in Schränke integriert
Wien (pte018/10.09.2012/13:35) - Eine Gruppe türkischer Designer um Gökçe Altun hat ein Konzept für einen Geschirrspüler vorgestellt, der komplett ohne Wasser auskommt, berichtet tuvie.com. Das schmutzige Geschirr wird mit überkritischem Kohlendioxid gespült. Dadurch wird kein Tropfen Wasser verschwendet und auch Spülmittel sind überflüssig. Selbst der Stromverbrauch hält sich in Grenzen. Zudem soll der neuartige Geschirrspüler direkt in die Geschirrkästen integriert werden. Schmutzige Gläser und Teller werden einfach in die Schränke gestellt und können nach dem Reinigungsvorgang direkt verwendet werden, da ja keine Restfeuchtigkeit vorhanden ist.
Überkritisches Wundermittel
In überkritischem Zustand hat Kohlendioxid zwar die Dichte einer Flüssigkeit, behält aber die Viskosität eines Gases. So verteilt es sich überall im Spülraum und reinigt das Geschirr. Feste Partikel werden dabei mitgerissen und landen am Ende des Spülgangs, wenn das Kohlendioxid wieder in seine gasförmige Phase überführt wird, in einem Filter, der bei Bedarf entnommen und gereinigt werden kann. Um das CO2 in den superkritischen Zustand zu versetzen, muss die Temperatur über 30,98 Grad Celsius betragen und der Druck im Geschirrspüler muss größer als 73,75 Bar sein.
Das stellt besondere Anforderungen an die Konstruktion was Druckfestigkeit und Dichtheit des Innenraums. Durch Variieren des Verhältnisses aus Druck und Temperatur können die Eigenschaften von Kohlendioxid als Lösungsmittel eingestellt werden. Nach Absaugen des CO2 öffnet sich der Druckverschluss des Geschirrspülers und das saubere Geschirr kann sofort wieder aus dem Kasten genommen und verwendet werden. Das Kohlendioxid ist wiederverwendbar, was die Umweltverträglichkeit des Geräts nochmals erhöht.
Zwei Teile
Das Konzept, das unter dem Namen "dualWash bipartite dischwasher" firmiert, hat noch ein weiteres Umwelt-Ass im Ärmel: Der Geschirrspüler besteht aus zwei kleineren Schrankabteilungen. Gibt es nur wenig Geschirr, kann nur eine der beiden Hälften verwendet werden, was Strom spart. Konkrete Pläne für eine Umsetzung gibt es derzeit noch nicht. Die großen Hersteller sind auf die Idee noch nicht aufmerksam geworden. Ob die Technologie überhaupt für die Praxis oder gar den Massenmarkt taugt, bleibt offen.
"Vor vielen Jahren kamen erstmals Ideen für wasserlose Waschmaschinen und Geschirrspüler auf. Leider haben sie nicht so funktioniert wie gedacht, obwohl die Entwicklungsabteilungen intensiv daran gearbeitet haben. Die Verwendung von Ultraschall, die diesen Konzepten zugrunde lag, hat sich als nicht realistisch herausgestellt. Wir haben den Wasserverbrauch zwar minimiert und können das vielleicht sogar noch verbessern, aber ohne Wasser wird es nicht gehen", sagt Reinhild Portmann von Miele http://www.miele.de gegenüber pressetext.
Quelle: pressetext.redaktion