klimawandel

Geht uns aus der Sonne: Plädoyer für die Energie-Zukunft

geht-uns-aus-der-sonneBuchautor Hans Kronberger fordert mehr Eigenenergieproduktion

Wien (pte002/18.06.2011/06:05) - Der unausweichliche Umstieg vom längst schon korrodierenden fossil-atomaren Energiesystem zu einem zukunftssicheren solaren ist bereits in vollem Gang, schreibt Buchautor und Energieexperte Hans Kronberger in seinem neu erschienen Werk "Geht uns aus der Sonne"- erschienen im Uranus-Verlag http://www.uranus.at . Die eingeschränkte Rohstoffverfügbarkeit - vor allem von Öl und Gas ist wesentlich dramatischer als bekannt. "Es gilt nicht dem alten System Sterbehilfe zu leisten, sondern dem neuen Geburtshilfe", so Kronberger gegenüber pressetext.

Die ökologischen Folgen werden zwar diskutiert, nicht jedoch die ökonomischen. Die EU ist 2010 zu 60 Prozent fremdenergieabhängig. "Eine solche Abhängigkeit kann sogar soweit führen, dass die Verbraucherländer auf den Status eines Dritte-Welt-Landes herunterfallen." Begegnen kann man diesem Szenario nur dadurch, dass man die Eigenenergieproduktion mit Wasser, Wind, Sonne und Biomasse massiv anhebt, erklärt Kronberger.

Energieverschwenderländer als größte Verlierer

Die Kosten für den Energiezukauf in der EU-15 betrugen 2001 rund 230 Mrd. Euro, 2010 für die erweiterte EU bereits 550 Mrd. Euro. In diesem Jahr rechnet der Experte mit einem neuen Rekord, da der Ölpreis massiv angestiegen ist. Die Lieferländer saugen die Verbraucherländer finanziell aus. "Damit ist auch klar, dass die Energiezukunft vor allem eine Frage der Ökonomie ist."

Kronberger kritisiert, dass bei der Frage der Energiekosten immer nur nach betriebs- nicht aber nach volkswirtschaftlichen Kriterien beurteilt wird. Der Devisenabfluss durch den Kauf jedes Liters Erdöl sei beträchtlich. "Selbst wenn die lokale Energiebeschaffung teurer ist, bleibt die Frage der Wertschöpfung entscheidend", so der Autor.

Harte Kritik an Verzögerungsstrategien

Die vielfach diskutierte Energieeffizienz-Erhöhung vor der Frage der Energieerzeugung hält Kronberger für eine typisch populistische Verzögerungstaktik. "Zuerst muss die Frage der Ernergieerzeugung geklärt werden, ehe man sich auf die Steigerung der Effizienz verlagert", betont der Autor und scheut sich auch nicht davor zurück, bekannte Namen wie Ernst Ulrich von Weizsäcker als Bremser zu enttarnen.

Einer Studie des Strategieinstituts der Deutschen Bundeswehr zufolge, wird die Verknappung von Erdöl zu bürgerkriegsähnlichen Zuständen führen. Für Superreiche wird Erdöl dann leistbar sein, für ärmere hingegen nicht. Eine solche Radikalisierung müsse unter allen Umständen verhindert werden, meint Kronberger.

Furcht vor Öko-Diktatur

Die Kategorisierung in Schmutz- und Sauberfüße im Sinne des so genannten ökologischen Fußabdrucks hält Kronberger für eine gefährliche Entwicklung. "Wenn die Moral die Politik bestimmt, stehen wir vor der Gefahr einer Öko-Diktatur." Solche Entwicklungen führen auch zu einer Spaltung der Gesellschaft in Sauberfüßler und Schmutzfüßler. "Von hier aus ist es nicht mehr weit zu einer Diktatur der Guten. Und das ist definitiv abzulehnen."

Zeitgleich mit Kronbergers neuestem Buch wird auch das 1997 erschienene neu überarbeitete "Blut für Öl" im Uranus-Verlag wieder aufgelegt. "Sämtliche Prognosen - wie etwa die Ölpreisentwicklung - haben sich bewahrheitet. Die Thesen, dass Energie- und Rohstoffaufbringung untrennbar mit militärischer Gewalt verbunden sind und dass die Verknappung der Rohstoffe diesen Druck zur Beschaffung erhöht, haben den erneuerbaren Energien eine friedenspolitische Bedeutung eröffnet", meint Kronberger abschließend im pressetext-Interview.

Quelle: pressetext.redaktion