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konventionelleNeue Internet-Kampagne zeigt gesellschaftlichen Widerstand gegen Atompolitik der Regierung

Berlin (ots) - Initiative der Deutschen Umwelthilfe - Prominente und Nicht-Prominente protestieren im Internet gemeinsam gegen Regierungspläne zur Laufzeitverlängerung von Atomkraftwerken - Bürger-Kampagne aus der Gesellschaft für die Gesellschaft - Sönke Wortmann, Renan Demirkan, Kristin Meyer, Günter Grass, Pepe Danquart, Roger Willemsen, Annette Humpe, Thomas Hermanns unter den Erstunterstützern aus dem Kulturbereich - Unter www.wir-sind-aussteiger.de kann ab sofort jede/r Name, Foto und Kurz-Statement gegen AKW hoch laden

 

Ein Jahr nach der Wahl der schwarz-gelben Bundesregierung und einen Tag vor der geplanten Kabinettsentscheidung über die langfristige Fortführung der Atomenergie in Deutschland startet die Deutsche Umwelthilfe e. V. (DUH) heute eine Internet-Bürgerkampagne gegen die Laufzeitverlängerung von Atomkraftwerken. Schon zum Auftakt werben zahlreiche prominente Kulturschaffende unter der Überschrift "Ich bin Aussteiger" für einen Verzicht auf die von der Regierung vorbereitete Laufzeitverlängerung - darunter Schauspieler und Schauspielerinnen wie Hannes Jaenicke, Hartmut Becker, Heinrich Schafmeister oder Renan Demirkan, Regisseure wie Marco Kreuzpaintner und Sönke Wortmann und Musiker und Musikerinnen wie Jan Delay, Luci van Org oder Sebastian Krumbiegel.

Die Deutsche Umwelthilfe sieht sich als Initiatorin der Kampagne, aber nicht als ihre Trägerin. Getragen werden soll sie von der ganzen Gesellschaft. Die DUH ruft Bürgerinnen und Bürger, Prominente und Nicht-Prominente aus allen gesellschaftlichen Bereichen und politischen Lagern auf, sich direkt als Personen unter der heute frei geschalteten Internet-Adresse www.wir-sind-aussteiger.de zu beteiligen. Hier kann jede und jeder Namen und Foto hoch laden und ihre beziehungsweise seine Beteiligung mit einem Kurz-Statement begründen. Damit sich die Mitmach-Kampagne schnell verbreitet, bittet die Umwelt- und Verbraucherschutzorganisation befreundete Umweltverbände, Kirchen und Gewerkschaften, Wissenschaftler und Beschäftigte der Energiewende-Unternehmen aber auch die politischen Parteien, ihre Mitglieder zur Beteiligung aufzufordern und dafür alle traditionellen und neuen Kommunikationswege wie Twitter und Facebook zu nutzen.

"Wir-sind-Aussteiger ist eine Initiative aus der Gesellschaft für die Gesellschaft. Sie soll der Bundesregierung und den Atomkonzernen unmissverständlich vor Augen führen, dass sie sich mit ihrem sturen Beharren auf einer Hochrisikotechnologie des vergangenen Jahrhunderts in der Gesellschaft isoliert", erklärte DUH-Bundesgeschäftsführer Rainer Baake zum Start der Kampagne. "Um gegen die aktuellen Regierungspläne Stellung zu beziehen, muss im Grunde niemand mehr grundsätzlicher Gegner der Atomkraft sein. Es genügt die Einsicht, dass die Regierungspläne den zügigen Übergang in das Zeitalter der Erneuerbaren Energien massiv verzögern, wenn nicht ganz blockieren und die allseits beklagte Dominanz der vier Atomkonzerne für weitere Jahrzehnte zementieren." Dies zeige sich auch daran, dass selbst viele derjenigen über die Entscheidung empört seien, die die Bundesregierung vor einem Jahr ins Amt gewählt hätten, sagte Baake mit Blick auf die aktuellen Wahlumfragen.

Viele prominente Unterzeichner wehren sich mit persönlichen Statements gegen die Laufzeitverlängerungs-Pläne der Bundesregierung. Der Fernsehjournalist und Moderator Sven Kuntze kritisiert beispielsweise die Laufzeitverlängerung als Bequemlichkeit, die aktuellen Energieprobleme zu Lasten künftiger Generationen zu verschieben. "Das mindeste was wir tun können, ist auf Atomenergie sofort zu verzichten", so der langjährige ARD-Korrespondent. Unterstützer wie Sönke Wortmann und Marco Kreuzpaintner sorgen sich um die Investitionen in Erneuerbare Energien, die sie durch die Verlängerungspläne der Bundesregierung gefährdet sehen und durch längere AKW-Laufzeiten "nicht die Investitionen der letzten 20 Jahre in eine umweltfreundliche Energiewirtschaft schädigen" wollen, so Kreuzpaintner.

Der Versuch der Bundeskanzlerin, den von der Bundesregierung angeblich eingeschlagenen Weg in das regenerative Zeitalter mit einer Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke bis 2040 und darüber hinaus zu beginnen, grenzt nach Überzeugung der DUH an Volksverdummung. Tatsächlich schließen sich ein immer höherer Anteil fluktuierend anfallender erneuerbarer Energien und eine Laufzeitverlängerung von für den Dauerbetrieb konzipierten Atomkraftwerken gegenseitig aus. "Wir brauchen für den Übergang schnell regel- und zuschaltbare Kraftwerke, einen Um- und Ausbau der Stromnetze, den Ausbau bekannter und die Entwicklung neuartiger Stromspeicher", sagt Baake. Mit diesen Fragen müsse sich die Bundesregierung beschäftigen, statt "milliardenschwere Überlebenshilfen für diejenigen zu organisieren, die die Entwicklung zwanzig Jahre verschlafen haben."