klimawandel

VKU: Chance zum nachhaltigen Grundwasserschutz vertan

 

Berlin (ots) - Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) bedauert die heutige Entscheidung des Bundesrates zum Grundwasserschutz. "Der Bundesrat ist den speziellen Empfehlungen des Umweltausschusses nicht gefolgt und hat damit eine große Chance vertan, den Grundwasserschutz in Deutschland nachhaltig zu sichern", kommentierte VKU-Hauptgeschäftsführer Hans-Joachim Reck, den Beschluss. Der Bundesrat hatte heute über mehrere Änderungsanträge zum aktuellen Entwurf der Grundwasserverordnung zu entscheiden. Der Umweltausschuss hatte in einem Entschließungsantrag auch mehrere Forderungen der kommunalen Wasserwirtschaft aufgegriffen.

Der jetzt verabschiedete Entwurf folgt weitgehend der Linie des Bundeskabinetts. Vorsorge- und Verursacherprinzip spielen damit nur noch eine untergeordnete Rolle. Statt sich auf die Verursacher von Grundwasserverschmutzungen zu konzentrieren, werden die Lasten in Zukunft einseitig auf die kommunalen Wasserversorger übertragen. Rund 70 Prozent des Trinkwassers werden in Deutschland aus Grund- und Quellwasser gewonnen. Je mehr Stoffe in das Grundwasser gelangen, desto aufwändiger wird es, einwandfreies Trinkwasser bereit zu stellen. "Die Zeche zahlen nun die kommunalen Wasserversorger und damit die Verbraucher", unterstrich Reck.

Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) vertritt rund 1.400 kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie, Wasser/Abwasser und Abfallwirtschaft. Mit über 240.000 Beschäftigten wurden 2008 Umsatzerlöse von rund 92 Milliarden Euro erwirtschaftet und etwa 8,8 Milliarden Euro investiert. Die VKU-Mitgliedsunternehmen haben im Endkundensegment einen Marktanteil von 54,2 Prozent in der Strom-, 51,4 Prozent in der Erdgas-, 77,5 Prozent in der Trinkwasser-, 53,6 Prozent in der Wärmeversorgung und 11,8 Prozent in der Abwasserentsorgung.