klimawandel

Weltweite Energiepolitik ist für Ölpest verantwortlich

Attac-Gründer Giegold im ROLLING STONE

Berlin (ots) - In der kommenden Ausgabe des deutschen ROLLING STONE macht Sven Giegold, Europaabgeordneter der Grünen und Mitbegründer des Netzwerks Attac, die verfehlte Energiepolitik der Industriestaaten die Schuld für die Ölpest im Golf von Mexiko verantwortlich. In seinem Gastbeitrag für das Musik- und Kulturmagazin vergleicht Giegold den weltweiten Ressourcenbedarf mit einer Drogensucht: "Da die einfach auszubeutenden Öl- und Gasquellen den stetig wachsenden Bedarf nicht mehr decken, müssen die Dealer von BP und ihrer deutschen Marke Aral schwierigere und gefährlichere Depots erschließen, um an den Stoff zu kommen."

Die Explosion auf der BP-Bohrinsel "Deepwater Horizon" am 20. April 2010, die zur schwersten Ölpest in der Geschichte der USA führte, hat laut Giegold auf ein bereits zuvor bestehendes Problem aufmerksam gemacht: "Auch wenn alles angeblich gut geht und nichts havariert, ruiniert unsere Gier nach fossilen Energieträgern das Klima und damit unsere Lebensgrundlage. ,Deepwater Horizon' steht deswegen für ein Scheitern im Scheitern, eine Katastrophe inmitten der Tragödie." Ähnlich wie 1986 der Atomkraftunfall in Tschernobyl müsse man das Unglück als Zeichen zur Umkehr verstehen: Das fossile Zeitalter sei vorbei, erneuerbaren Energien gehöre die Zukunft. "Das ist nicht nur die ökologisch notwendige und alternativlose Behandlung für den Suchtpatienten Menschheit", schreibt Giegold, "das ist zudem das beste Konjunkturprogramm, um uns aus der globalen Wirtschaftskrise zu führen."

Der komplette Gastbeitrag "Das schwarze Heroin" von Sven Giegold erscheint am Donnerstag, 24. Juni 2010, in der Juliausgabe des deutschen ROLLING STONE.