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Gipfelgeplauder füllt keine Mägen und macht kein Kind gesünder

World Vision: Versprechen müssen Taten folgen - jetzt!

Friedrichsdorf, 23. September 2009 (ots) - Zum Auftakt des G 20 Gipfels in Pittsburgh fordert die Kinderhilfsorganisation World Vision die Teilnehmer auf, ihren Versprechungen endlich Taten folgen zu lassen. "Gipfelgeplauder füllt keine Mägen und macht kein Kind gesünder", betont Christoph Waffenschmidt, Vorstandsvorsitzender von World Vision Deutschland. "Den Versprechen müssen jetzt und heute endlich Taten folgen. Wir können nicht jedes Jahr aufs Neue zuschauen, wie fast 9 Millionen Kinder unter 5 Jahren an größtenteils vermeidbaren oder behandelbaren Erkrankungen sterben.

Auf dem G8 Gipfel im Juli diesen Jahres war beschlossen worden, ein 20 Milliarden Dollar Paket aufzulegen, um den ärmsten Ländern im Kampf gegen den Hunger zu helfen. Insbesondere Kleinbauern sollten unterstützt werden. "Das ist zunächst ein guter Ansatz. Ein Drittel der unter 5jährigen sterben, weil sie unter- und mangelernährt sind", betont Waffenschmidt. "Allerdings reicht es nicht. Ein großes Problem ist die katastrophale Gesundheitssituation in vielen Ländern."

Bereits jetzt ist absehbar, dass die Milleniumsziele 4 und 5, die die drastische Reduzierung der Kleinkind- und Müttersterblichkeit bis zum Jahr 2015 anstreben, dramatisch verfehlt werden. Fast 9 Millionen Kinder sterben jedes Jahr unnötigerweise. Mehr als eine halbe Millionen Mütter lassen ihr Leben vor, während oder kurz nach der Geburt. World Vision Gesundheitsexperte Marwin Meier fordert daher: "Dieser Zustand ist nicht länger hinnehmbar. Zur Bekämpfung der Kleinkind- und Müttersterblichkeit muss es extra Geld geben. Die finanzielle Hilfe sollte zur Erreichung dieser Ziele auf 15 Milliarden Dollar pro Jahr aufgestockt werden." World Vision betont, dass mit dem frischen Geld jedes Jahr 6 Millionen Kinder und 400.000 Mütter vor dem Tod gerettet werden könnten.

Die Entwicklungsländer brauchen außerdem mehr Unterstützung, damit sie ihre Gesundheitssysteme verbessern und auch den Armen zugänglich machen können. "Auf diesem Gebiet sollten alle Geber stärker zusammenarbeiten", sagt Meier. "Die Basisgesundheitsdienste in den Entwicklungsländern befinden sich teilweise in einem katastrophalen Zustand bzw. sind schlichtweg nicht vorhanden." World Vision fordert unter anderem eine Stärkung von Gesundheitsdiensten und eine bessere Einbindung der lokalen Bevölkerung in den Entwicklungsländern. Außerdem sollten mehr einheimische Mittel für die medizinische Grundversorgung, einschließlich Angeboten zur Familienplanung, bereit gestellt werden.

World Vision investiert jährlich 150 Millionen Dollar in Gesundheitsprogramme und 300 Millionen Dollar für medizinische Sachleistungen in 98 Ländern, in denen die Hilfsorganisation tätig ist. Unter anderem kümmert sich die Organisation um die Fortbildung von Hebammen und Gesundheitspersonal. Sie unterstützt die Basisgesundheitsversorgung in ländlichen Gebieten und fördert das Gesundheitsbewusstsein der Familien durch Workshops im Bereich Hygiene und Ernährung und kümmert sich um die Versorgung mit sauberem Trinkwasser.

HINTERGRUND World Vision Deutschland e.V. ist ein christliches Hilfswerk mit den Arbeitsschwerpunkten nachhaltige Entwicklungszusammenarbeit, humanitäre Hilfe und entwicklungspolitische Anwaltschaftsarbeit. Im Finanzjahr 2008 wurden 253 Projekte in 49 Ländern durchgeführt. World Vision Deutschland ist Teil der weltweiten World Vision-Partnerschaft. World Vision unterhält offizielle Arbeitsbeziehungen zur Weltgesundheitsorganisation (WHO) und dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) und arbeitet eng mit dem Flüchtlingskommissariat der Vereinten Nationen (UNHCR) zusammen. World Vision Deutschland ist Mitglied der Bündnisse "Aktion Deutschland Hilft" und Gemeinsam für Afrika. www.worldvision.de