klimawandel

02.03.2007: Inuit: US-Klimapolitik verletzt Menschenrechte

Verbindliches Limit der CO2-Emissionen gefordert

Washington (pte/02.03.2007/16:05) - Eine Inuit-Delegation hat sich auf den Weg nach Washington gemacht, um vor der Inter-American-Commission on   Human Rights http://www.cidh.org gegen die US-Klimapolitik zu   demonstrieren. Die Inuit klagen darüber, dass Umweltverschmutzung zum Abschmelzen der Pole und zum Auftauen der Permafrostböden führt,   berichtet BBC-Online. Dadurch werde das Leben der indigenen Bevölkerung wesentlich und dramatisch beeinflusst, heißt es in der Beschwerde.

Repräsentanten der Inuit-Gemeinden um den nördlichen Polarkreis sehen die von Menschen verursachte Klimaveränderung als Menschenrechtsverletzung. Das Hearing ist der letzte Schritt im Prozess vor der Kommission, der   bereits 2005 angebracht wurde. Die Delegation wird von Sheila Watt-Clautier, einer früheren Vorsitzenden der Inuit Circumpolar   Conference http://www.inuitcircumpolar.com, einer Repräsentanz der Inuit   in Alaska, Kanada, Grönland und Russland, geleitet. In dem Dokument wirdvon der US-Regierung ein verbindliches Limit der Treibhausgasemissionen   gefordert. Zudem wird in der Petition eine Hilfestellung für jene   arktischen Gemeinden gefordert, die am schlimmsten von der Klimaerwärmung   betroffen sind. Ausschlaggebend für die Petition war übrigens das Forschungsergebnis einer groß angelegten Studie amerikanischer   Wissenschaftler in der arktischen Region. Beim Arctic Climate Impact   Assessment waren hunderte Forscher beteiligt. Eines der wichtigsten   Erkenntnisse war, dass die CO2-Zunahme in der Atmosphäre in der Polarregion in den kommenden 100 Jahren zu einer Temperaturerwärmung zwischen vier und sieben Jahren führen wird. Damit erwärmt sich die Nordpolarregion doppelt so stark wie der restliche Planet.

Kürzere und wärmere Winter würden zudem die Eisbildung verändern und in weiterer Folge zu einem großen Wechsel der Fauna führen. Betroffen davon wäre auch die Nahrungsmittelbeschaffung der indigenen Bevölkerung dieser   Region. "Das Eis ist nicht nur unser Highway, sondern auch unser   Supermarkt", meint Watt-Clautier, die gemeinsam mit dem ehemaligen   US-Vizepräsidenten Al Gore für ihre Bemühungen zum Klimaschutz für den Friedensnobelpreis nominiert wurde. Schützenhilfe erhalten die Inuit vom Center for International Environmental Law (CIEL) http://www.ciel.org und   von Earthjustice http://www.earthjustice.org. Die Inuit sind nicht die einzigen Indigenen, die gegen die   US-Klimapolitik kämpfen. Auch der Südseestaat Tuvalu hat angekündigt, angesichts des steigenden Meeresspiegels und des Landverlustes rechtliche Schritte gegen die USA zu unternehmen.

(pressetext berichtete   http://www.pte.at/pte.mc?pte=020830008 ).

Aussender: pressetext.austria   Redakteur: Wolfgang Weitlaner