klimawandel

Besser als die Abwrackprämie - Wer energetisch modernisiert, hat mehr von der Förderung

Warm eingepackt: Die Dämmung der Außenwände bringt etwa 25 Prozent Heizkostenersparnis.

Die KfW fördert diese Maßnahme mit einem Investitionszuschuss in Höhe von fünf Prozent - Foto: Fachverband WDVS / www.energie-fachberater.de

(openPR) - Der Zuschuss für den Neuwagenkauf kommt bei den Verbrauchern äußerst gut an. Doch mit seinem Konjunkturpaket hat der Bund auch Milliarden für die energetische Verbesserung des Gebäudebestands locker gemacht. Investitionen in das in die Jahre gekommene Eigenheim sind jetzt besonders interessant. Die mögliche Fördersumme für Modernisierungsmaßnahmen schlägt sogar die Abwrackprämie. Durch hohe Heizkosteneinsparungen profitieren Hauseigentümer doppelt, vom Bonus für die Umwelt ganz zu schweigen.


Kaum eine Investition erwirtschaftet eine so hohe, nachhaltige Rendite wie die energetische Gebäudemodernisierung. Der Energieverbrauch eines alten Hauses sinkt durch besseren Wärmeschutz und effiziente Heiztechnik erheblich. Das führt zu Heizkosteneinsparungen in beachtlicher Höhe, mindert den CO2-Ausstoß und schützt damit das Klima. "Zudem winken bei Wahl der richtigen Förderprogramme zinsgünstige Darlehen, Zuschüsse oder Steuervergünstigungen, die in der Summe die Abwrackprämie nicht nur erreichen, sondern sogar übertreffen können", betont Arndt Jänsch, Energie-Fachberater im Baustoff-Fachhandel. Und nennt dafür gute Beispiele.

Dämmen mit KfW-Zuschuss

Die Programme der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) für Modernisierungen sind seit dem 1. April 2009 attraktiver geworden. Die Bedingungen wurden vereinfacht, neben Komplettmodernisierungen werden Einzelmaßnahmen wie die Fassadendämmung oder der Einbau neuer Fenster sowie freie Kombinationen davon gefördert. "Die Verbesserung des Wärmeschutzes eines durchschnittlichen Eigenheims aus den 1960er-Jahren mit etwa 140 Quadratmetern Wohnfläche kann den Energiebedarf und damit die Heizkosten um bis zu 50 Prozent senken", so Jänsch. Dafür ist eine gute Dämmung der Außenwände, der obersten Geschoss- und der Kellerdecke sowie die Erneuerung der Fenster notwendig. "Die Kosten dafür belaufen sich - je nach Dämmstärke, Material, Ausführung und Handwerkerkosten - auf etwa 45.000 Euro." In der Zuschussvariante des KfW-Programms "Energieeffizient Sanieren" kann für diese Kombination von Einzelmaßnahmen ein Investitionszuschuss von fünf Prozent in Anspruch genommen werden, maximal 2.500 Euro pro Wohneinheit. "Im Beispielfall beträgt der Zuschuss 2.250 Euro", rechnet Jänsch vor. Alleine die Fassadendämmung, zum Beispiel durch ein Wärmedämm-Verbundsystem, reduziert den Energiebedarf um etwa 25 Prozent. Diese Maßnahme ist für rund 18.000 Euro zu haben, der Zuschuss hier: 900 Euro.

Heizungserneuerung mit BAFA-Förderung und Handwerkerbonus für alle Maßnahmen

Auch die Erneuerung der Heizungsanlage birgt ein enormes Einsparpotenzial. Der Austausch eines alten Standardheizkessels durch ein modernes Öl-Brennwertgerät reduziert den Heizenergieverbrauch um bis zu 25 Prozent. "In Kombination mit einer thermischen Solaranlage, die sowohl zur Warmwasserbereitung als auch zur Heizungsunterstützung eingesetzt wird, erhöht sich das Sparpotenzial auf bis zu 30 Prozent", erläutert Jänsch. Heizung und Solaranlage zusammen kosten etwa 12.000 Euro. Für die Heizungsmodernisierung mit Einbindung erneuerbarer Energien können Fördermittel aus dem "Marktanreizprogramm" des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) in Anspruch genommen werden. Für Kombisolaranlagen zur Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung gibt es vom BAFA 105 Euro je Quadratmeter Kollektorfläche, für den Ersatz des alten Kessels durch ein Brennwertgerät im Zuge der Solarinstallation wird ein Bonus von 750 Euro gezahlt. Bei einer zwölf Quadratmeter großen Kombisolaranlage summiert sich die BAFA-Förderung auf 2.010 Euro. Zusätzlich können alle Handwerkerleistungen steuerlich abgesetzt werden. Sie ermäßigen die Einkommensteuer um bis zu 1.200 Euro pro Jahr (20 Prozent von maximal 6.000 Euro). Dadurch erhöht sich der staatliche Zuschuss theoretisch auf 3.210 Euro, in der Praxis ergeben sich gut 2.500 Euro.

Kick durch Heizkostenersparnis

"Die errechneten Fördersummen sind sehr erfreulich", findet Jänsch. Und: Neben der Förderung durch den Bund kommen weitere Programme in Frage. Auch Länder, Kommunen, Energieversorger und Andere vergeben zinsgünstige Darlehen oder Zuschüsse für energetische Modernisierungsmaßnahmen. Die Höhe ist lokal und regional unterschiedlich, insgesamt kann sich ein nennenswerter Betrag ergeben. "Dazu kommt noch die Heizkostenersparnis nach der Modernisierung. Das Sparpotenzial ist vor allem langfristig gewaltig", berichtet Jänsch. Das unsanierte Durchschnittshaus verbraucht leicht 4.500 Liter Heizöl jährlich. Die Heizkosten betragen bei einem Preis von derzeit 50 Cent je Liter 2.250 Euro. Durch die Dämmmaßnahmen sinkt der Energieverbrauch und damit die Kosten um bis zu 50 Prozent, durch die Heizungserneuerung mit Solar sind es bis zu 30 Prozent. Das entspricht einer Einsparung von 1.125 bzw. 675 Euro pro Jahr, die sich in zehn Jahren auf 11.250 bzw. 6.750 Euro summiert. "Steigen die Energiepreise, wie zu erwarten, sieht die Rechnung noch beeindruckender aus", betont Jänsch. "Addiert man Förderung und Heizkostenersparnis, ergibt sich eine sehr ansehnliche Bilanz."

Orientierung im Förderdschungel

Die Vielzahl an Fördermöglichkeiten der öffentlichen Hand erschwert es Verbrauchern, den Überblick zu behalten. Orientierung bietet das Ratgeberportal www.energie-fachberater.de im Internet. In der "Fördermittelsuche" können Nutzer außerdem online in einer Datenbank recherchieren: Anhand weniger Angaben zum Objekt wird eine individuelle Fördermittelauskunft mit allen Programmen samt Konditionen erstellt. Über alle Modernisierungsmaßnahmen, die mögliche Energiekosteneinsparung und die dafür erhältlichen Förderungen berät der Energie-Fachberater im Baustoff-Fachhandel neutral, umfassend und kompetent. Die Erstberatung ist kostenfrei, eine unverbindliche Anfrage an den Energie-Fachberater in ihrer Nähe stellen Hausbesitzer bequem im Menüpunkt "Suche vor Ort".