Anton Schneider, Partner eines mittelständischen Private Equity Fonds konstatiert, dass die Globalisierung in den vergangenen 10 – 15 Jahren zu einer dramatischen Einkommensverschiebung geführt hat. Arbeiter und Angestellte konnten ihre Lohnforderungen nicht mehr durchsetzen und wurden durch die mit der Globalisierung entstandene Konkurrenzsituation erpresst, auch zu billigeren Konditionen zu arbeiten.
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Es fanden enorme Einkommensverschiebungen zu Gunsten des Kapitals statt und diese riesige Menge an Geld, die angelegt werden muss, hat eine neue Industrie auf den Plan gerufen: Die Industrie der Finanzdienstleister, der Investmentbanker, der Private Equity Fonds und der Hedgefonds.
Die Private Equity-Industrie kaufe in der Regel Unternehmen mit relativ geringem Eigenkapitaleinsatz ein, finanziere den Kaufpreis durch Schulden und bringe diese dann ins gekaufte Unternehmen hinein, das dann sehr hohe Schulden und entsprechend weniger Geld für Investitionen zur Verfügung habe. Diese Praxis scheint zu funktionieren, solange die
Konjunktur boomt oder die betroffenen Unternehmen sich gut aufgestellt hatten. „Aber,“ so Schneider weiter, „in vielen Fällen geht es nicht gut und die Kaufpreise sind in den letzten Jahren ins Unendliche gestiegen und wurden mit unglaublichen Fremdkapitalien finanziert.“ Die häufige Folge: Die Unternehmen können die Schulden nicht mehr bedienen, die Banken müssen die Kredite abschreiben. „Deswegen wird ja auch von den Heuschrecken gesprochen – ich glaube dieser Begriff trifft es in vielen Fällen sehr genau.“