Der Film beginnt in der Ahafo Mine in Ghana, Westafrika. Riesige Areale werden gesprengt. In einem mühsamen Prozess wird dem Gestein Gold entnommen, eingeschmolzen und dann direkt in die Schweiz geflogen. Der Verteilungsschlüssel ist klar: 3% für Afrika, 97% für den Westen. Die Mine entstand mit Unterstützung der Weltbank.
In Singapur ist Dr. Mark Mobius unterwegs, der Präsident von Templeton Emerging Markets, die den derzeit größten EM-Fond der Welt mit ca. 50 Milliarden Dollar verwalten. In Finanzkreisen der Guru schlechthin, auch „Father of the Emerging Markets“ genannt, hält Mobius den Trend zur Globalisierung grundsätzlich für positiv. Durch die Investitionen n die Emerging Markets verdienten sie dort das Geld, das sie dann in den Westen transferieren: „Ich glaube nicht, dass ein Investor verantwortlich ist für die Ethik, für die Verschmutzung oder das, was eine Firma verursacht, in die er investiert. Das ist nicht seine Aufgabe. Seine Aufgabe ist zu investieren und Geld für seine Klienten zu verdienen.“
In der indischen 8-Millionen-Stadt Chennai (früher Madras) ist die Armut, in der mehr als ein Drittel der Bevölkerung lebt, nicht zu übersehen. Menschen hausen auf den Straßen, am Strand und an den Ufern der Kloaken, die einstmals Flüsse waren. Mirko Kovats, einer der reichsten österreichischen Industriellen, der in seiner Heimat eine gewisse Berühmtheit erlangte für die vielen Konkurse, die er hinlegt, beschwört die Relikte der Kolonialzeit: „Hier schreit keiner nach dem Staat, hier ist Selbsthilfe angesagt, hier geht’s nur um die Wirtschaft.“ Londoner Investoren, die Gelder von Pensionskassen und Versicherungen verwalten, investieren hier. Der Wettbewerb zwinge zu einer Vielzahl von unangenehmen Maßnahmen, so Kovats, „aber wir sind unter dem Druck der Globalisierung und wir müssen uns
bewähren gegen die Leute, die sehr wenig verdienen, die um ihr Leben arbeiten müssen. Selbstverständlich wird die Arbeitszeit steigen und ich gehe davon aus, dass diese Mehrarbeitszeit auch in Zukunft nicht bezahlt wird.“
Und vor der glitzernden Skyline von Singapur erklärt Mark Mobius noch einmal wie man zu Geld kommt: „Es gab einen berühmten Ausspruch, dass die beste Zeit zu kaufen ist, wenn das Blut auf den Straßen klebt. Ich füge hinzu: Auch wenn es dein eigenes ist. Denn wenn es Krieg, Revolution, politische Probleme und Wirtschaftsprobleme gibt, dann fallen die Preise von Aktien und jene Leute, die an diesem Tiefpunkt kauften, haben jede Menge Geld gemacht.“
Bild: © Allegro Film